Autonomics – support: Chester Park und UTC



„Es kostete mehr als unser Bandbus“, sagt Dan Pantenburg über das treffend titulierte neue AUTONOMICS Album „Debt Sounds“, welches am 17. März 2017 in Europa veröffentlicht wird. „Debt Sounds“ ist unsere bisher kostspieligste Produktion“, so der Sänger und Gitarrist weiter. „Wir haben daneben Vollzeit gearbeitet, alles selbst finanziert und zusätzlich in eine Tournee investiert“.

Abrackern um zu überleben und zu versuchen sich mit seiner Musik auszudrücken, ist das Leben eines modernen Musikers. Neben ihren beruflichen Tätigkeiten spielen die AUTONOMICS volle Club und Haus-Konzerte in ihrer Heimatstadt Portland, Oregon und Tourneen in Europa. Allesamt die beste Gelegenheit für die Garagen-Rocker, um ihre punkigen Zweieinhalbminuten-Popsongs loszulassen.

Ihre Fähigkeit, unter jeglichen Umständen – während Absinth-Blackouts in Prag und anhaltend regnerischen Monaten im Nordwesten – miteinander auszukommen, beruht auf der tiefen Verbundenheit zwischen den Bandmitgliedern. Schlagzeuger Evan und Bassist Vaughn Leikam sind Zwillinge und Sänger, Gitarrist Dan Pantenburg ist wie ein dritter Bruder im Bunde. Die Band formierte sich bereits während ihrer Highschool Zeit, als sie begannen miteinander zu jammen und Metallica Songs zu covern. Seit ihrer ersten offiziellen Show 2008 ist das Trio eine verschworene Einheit geworden.

„Debt Sounds“ umfasst neben ganz neuen Tracks die stärksten Songs der letzten zwei Jahre. „Mit dem Vorhaben einen dichten und vollen Sound zu kreieren, verwies Produzent und Tontechniker Dominik- Lukas Schmidt (Giantree, Thanks) während der Aufnahmen häufig auf frühe ’90er-Klassiker‘ wie „Dookie“, „Siamese Dream“ und „Nevermind“, erzählt Pantenburg. Die Songs auf „Debt Sounds“ stechen durch ihren explosiven, kraftvollen und fuzzy 90‘s Rock-Vibe hervor. Gemischt wurde das Album in Portland von Jeremy Sherrer (Modest Mouse, Gossip) und das Mastering übernahm Pete Lyman (Weezer, Wavves) in LA.

Die erste Singleauskoppelung „Superfuzz“ wurde auf der Europatournee im Herbst präsentiert. Der Song rotiert seither u.a. auf Flux FM, BR Puls, Star FM, Bremen Vier in Deutschland, auf SRF3, SRF Virus, Kanal K in der Schweiz und bekam Airplay auf FM4 in Österreich. Während „Superfuzz“ durch seine klassische Weezer-Einprägsamkeit besticht, strotzen die übrigen 10 Songs nur so vor Pop-Punk- Power und gezieltem Lofi-Punch. Vergleiche mit Kollegen aus Portland wie The Thermals sind durchaus angebracht.

„Wir versuchen Musik zu schreiben, die vom Anfang bis zum Ende zugleich unterhaltsam und bombastisch ist“, sagt Pantenburg. „Debt Sounds“ schafft beides gleichermaßen, ungeachtet der Tatsache, dass man in einer Band wie den AUTONOMICS zum Teil ein non konformistisches Leben führt. „Du hörst auf dein ständiges Nachtleben zu rechtfertigen, auch wenn es so scheint als hätte es einen Zweck, denn den Menschen um dich gefällt deine Band oder die Show“, erklärt Pantenburg. „Gleichzeitig versuchst du zu leben, Beziehungen zu pflegen und auf Dich selbst zu schauen, während du noch immer einen Fuß in einem isolierenden und oftmals zerstörerischen Lebensstil hast.“ „Es kann emotional und körperlich erschöpfend sein beides zu tun, aber es gibt auch eine hoffnungsvolle Seite – die Freude Musik zu schreiben, zu reisen und Musik vor Leuten zu spielen“.

Egal, ob du in einer Indie-Rock-Band spielst oder nicht, gelingt es die auf „Debt Sounds“ thematisierten Höhen und Tiefen der AUTONOMICS nachzuvollziehen. „Menschen haben ihre kreativen Seiten und müssen versuchen ihr finanzielles und soziales Leben auszubalancieren, um entsprechend erfolgreich zu sein“, meint Pantenburg. „Wir leben in stressigen Zeiten, trotz alledem gibt es definitiv Optimismus bei uns“.

Dass die Band Sinn für Humor hat beweist der Titel und das Albumcover von „Debt Sounds“ – eine Anspielung auf das berühmte Beach Boys Album „Pet Sounds“. Ein Durchhören der Platte lässt den ungebremsten Enthusiasmus der AUTONOMICS spüren.

CHESTER PARK:

Ob die betagten Bewohner des CHESTER PARK Senior Housing im idyllischen Anchorage jemals davon erfahren werden, dass ihr Domizil als Namensgeber einer Hannoveraner Emo-Punk- Kapelle fungierte, bleibt eher zweifelhaft. Fest steht allerdings, dass sich die fünf Typen aus Hannover noch lange nicht so alt fühlen wie die Namenskollegen im weit entfernten Alaska. CHESTER PARK haben mit neuer Besetzung ihren weich gespülten Jimmy Eat World basierten Sound weggeworfen und präsentieren sich in ihren aktuellen Songs dreckiger, druckvoller und komplexer. Mit einer gesunden Portion wohl dosierter Gitarreneffekte, mehrstimmigen Gesangschören sind Vergleiche zu Bands wie Hot Water Music, Braid, Gameface oder Brand New nicht unbegründet.

Ein gesundes Gemisch aus diesen Bands beschreibt am besten den Sound, den CHESTER PARK in ihren aktuellen Songs zum Ausdruck bringen und auf den Bühnen präsentieren werden. Ob Klagen über Schlafprobleme oder sich der Welt zu entziehen; Alltag, Freude & Sorgen sind grund genug es rauszuschreien.

Mit dem bekannt furiosen Livespektakel kulminiert dann die übliche CHESTER PARK Show zu einem Abend, der die Tanzbeine in Muskelkater verwandelt und die Bierbecher mit Schweißtropfen füllt.

UTC:

Heute öffnen wir eine explosive Zeitkapsel: 20 Jahre nach der EP „Summer of 1998“ lassen es UTC nochmal krachen. Erstaunlich zeitlos kommt der kompromisslos schnelle und melodische Punk Rock auch live immer noch daher. Von wegen live fast die young, da geht noch was!

Das Gitarrenbrett zerrt am Tinitus, der Bass wummert die Eingeweide nach links, Drums schneller als Muttis Nähmaschine und der Gesang legt sich wie Ahornsirup über einen warmen Pancake.

OK, entspannt Euch – genug der Marktschreierei. UTC sind einfach eine geile Live Band, die seiner Zeit mit Granden wie den DONOTS oder den BEATSTEAKS angefangen haben und nur alle Jubeljahre das Licht der Bühne erblicken (zuletzt mit Deutschlands internationalster Ska Band WISECRÄCKER). Sie durften die Bühnen mit LAGWAGON, NO USE FOR A NAME, TERRORGRUPPE, SATANIC SURFERS oder den legendären RKL teilen und spielten in den 90ern landauf, landab… Eine geile Live Band sind sie immer noch – überzeugt Euch selbst!

Fotocredit Autonomics: Margaret Jacobsen

Am
10.05.2018