Patrick Richard und Chaplin



Nach dem erfolgreichen Debütalbum „So, wie nach Kriegen“ erscheint am 03.03. endlich das lang ersehnte zweite Album von Patrick Richardt. Mit „Soll die Zeit doch vergehen“ veröffentlicht der junge Songwriter die wohl persönlichste Platte des Frühjahrs – und damit sind irgendwie mehr die Zuhörer als der Interpret selbst gemeint. Patrick Richardt legt die Hebel auf den Tisch, durchpflügt die mittleren Nähen und lässt erneut Songperlen aus den Strudeln des Kielwassers sprudeln.

Nach mitreißenden Auftritten auf eigener Clubtour quer durchs Land sowie Support-Auftritten, unter anderem für die Sportfreunde Stiller, Thees Uhlmann und Kettcar, warten nun erneut durch und durch ehrliche Lieder vom Nichtswissenkönnen im „Alles-Ahnen-Vermögen“ darauf, in die schwankende Welt geschrien zu werden.

„Soll die Zeit doch vergehen“ ist der Soundtrack in einen sich verschleppenden Frühling voller Momente farbenreichen Zwielichts. Mal Krefelder Wild West, mal Hamburger Anrcho im „Quetschkommodenton“. Manchmal romantische Aversion, aber immer original, echt und ein Echolot in den Welten, die einen darin einholen.

Der 28-jährige Songwriter Patrick Richardt legt zusammen mit seinem Produzenten und Gitarristen Benjamin Kronski endgültig die Scheu vor eingängigem Pop ab, bleibt seinen eigenen Gesetzen dabei mit Leichtigkeit treu und präsentiert eine treibende Platte zum Umarmen, während sie einen gleichzeitig ausschüttelt. Es sind Lieder wie die erste Singleauskopplung „I.D.E.A.L.“, „Wie Weit“, „Hand aufs Herz“ oder das große Finale mit Pauken und Trompeten „Alte Dame, weite Welt“. Wie ein Elbkutter mit eingelassenem Südseepool, wie ein knarzender Seelenverkäufer, über den Einsame untergehakt als Paare mit inbrünstiger Zuversicht schlendern.

„Soll die Zeit doch vergehen“ ist widersprüchlich einleuchtend. Ein Album wie ein alter Freund. Ein fast schmerzhaft ehrliches Werk, wie ein Hörbuch, aufgeblättert von einer Stimme, an die man sich anlehnen kann.

Am
13.04.2017