Agent Fresco



„Bei Agent Fresco ging es noch nie darum, Komfortzonen zu schaffen. Alles, was zählt, ist das Ausweiten unserer emotionalen und musikalischen Grenzen.“Arnór Dan Arnarson

Agent Frescos Musik ist ein Spiegel dieser Landschaft, die sich stetig wandelt und windet, verändert, die pulsiert und ein überwältigendes Gefühl von Freiheit und Weite in sich trägt. Ein progressives Art-Rock-Wunderwerk, bei dem man wie bei einem gewaltigen Gemälde erst mal einige Schritt zurück treten muss, um es in seiner Gänze zu erfassen. Das hochgelobte Ensemble aus Reykjavik – bestehend aus Arnór Dan, Þórarinn Guðnason, Hrafnkell Örn Guðjónsson und Vignir Rafn Hilmarsson – hat es in den letzten Jahren geschafft, mit ihrer schillernden, oszillierenden, kunstfertigen und berauschenden Musik nicht nur zu den Lieblingen einer Musiknation, sondern auch zu einem international gefragten Act zu werden.

Dafür war nur ein Album nötig. A Long Time Listening, veröffentlicht 2010, hinterließ ungläubige Gesichter, atemloses Staunen und grenzenlose Begeisterung für so viel musikalische Leidenschaft. Prog Rock, Avantgarde, Metal, Alternative? Oder doch eher Jazz, Post Rock, gar Djent? Die Kritiker überschlugen sich in ihren Lobeshymnen ebenso wie in ihren Versuchen, das zu kategorisieren, was aus Island herübergeweht wurde. All das ist mittlerweile fünf Jahre her. Zwei Europatourneen führten Agent Fresco von ihrer abgeschiedenen Insel durch die Welt, Festivals wie Roskilde oder Euroblast wurden von ihnen regelrecht überrannt.

Das zweite Album Destrier übertrifft seinen großen Vorgänger mit scheinbar spielender Leichtigkeit. Ein Füllhorn musikalischer Stimmungen, Ideen und Texturen, eine emotionale Tour de force durch Abgründe, Höhenflüge, von den dunkelsten Seiten der menschlichen Existenz bis hinauf zu Momenten purer Schönheit. Und plötzlich erscheint es nur logisch, dass dieses Album so lange auf sich warten ließ. Emotional aufwühlende Alben wie diese schreibt man eben nicht zwischen Mittagspause und Feierabend. Agent Fresco gelingt das seltene Kunststück, die musikalische Bandbreite des Debüts aufzugreifen und sogar noch in die Breite zu ziehen.  Das macht Destrier zu einer Reise durch so ziemlich jedes vorstellbare Genre der Gitarrenmusik. Mithilfe von Abstechern zu klassischer Musik, Philosophie, Poesie oder Mythologie entsteht daraus ihr ureigenes Gebräu berstend emotionaler Klänge.

Am
11.12.2015