Kurze Frage: Wer hat eigentlich das Gras weggeraucht? Na, wer wohl. Die Antwort geht einem auch 15 Jahre nach „Der Neger (in mir)“ noch wie von selbst über die Lippen: Es war natürlich kein anderer als B-Tight. Damals wie heute.
Denn der Berliner widmet sein neues Album einem Thema, zu dem er viel zu sagen hat. Mit dem Kiffen kennt er sich eben aus. Denn: „Ich habe alle Höhen und Tiefen erlebt.“ Grund genug, diese auf „Wer hat das Gras weggeraucht?“ auszuloten.
Das Album ist keine kritiklose Lobeshymne auf das grüne Kraut. Im Gegenteil: B-Tight verschweigt die negativen Folgen übertriebenen Graskonsums keineswegs. „Mir ist es wichtig, dass die Jugendlichen wissen: Kiffen ist geil, hat aber auch Schattenseiten.“
Und außerdem ist „Wer hat das Gras weggeraucht?“ trotz des roten – oder besser grünen – Fadens kein monothematisches , langweiliges Kifferalbum. Noch mehr als mit den Vorgängern „Retro“ und „Born 2 B-Tight“ knüpft Bobby an seine unbekümmerten, battle-lastigen Anfangszeiten mit der Sekte an.
Das schlägt sich nicht nur in witzigen Texten, sondern auch in den Beats nieder. B-Tight hat dieses Mal viel selbst produziert – genau wie Anfang der Nullerjahre. Fast könnte man meinen, er hätte sich wieder an die Playstation dazu gesetzt. Aber die Beats auf „Wer hat das Gras weggeraucht?“ klingen dann halt doch viel fresher und sauberer ausproduziert als damals.
Und nicht nur deshalb ist „Wer hat das Gras weggeraucht?“ B-Tights bestes, lockerstes und coolstes Album seit seinem legendären Debüt. Vielleicht mit weniger Provokation, aber dafür mit mehr Spaß, mehr ungekünstelter Reflektion und vor allem: Mehr geilen Songs. Die Gastparts von Sido, Frauenarzt, Plusmacher, Nura (SXTN), Juju (SXTN), Estikay, Smoky, Viruz, Unoo, sowie den Beathoavenz (!) runden das Ganze ab.
Und jetzt: Lass mal ein‘ bauen. Solange noch Gras da ist.