Bondage Fairies

Support: Schafe & Wölfe



Bondage Fairies aus Stockholm haben sich mit ihrer dritten Platte vom Elektro-Duo zur unstoppable Bandsexmachine hochgepokert. Zu viert, maskiert und auf dem unermesslichen Label Audiolith füllen sie die Lücke im System von Punk, Dance und Pop. Und zwar mit Schnaps und Zärtlichkeit.

 

Ruhige Töne, ein zarter verwunderter Mann spielt leise Gitarre, der Folk-Moment, der die um ihn kauernden Zuhörer ergreift, bekommt etwas… Heiliges. 

 

Genau.

Genau, das sind die Dinge, auf man bei einem Bondage Fairies-Konzert garantiert nicht treffen wird. Weil es sie nicht gibt und falls doch, es wäre viel zu laut, um sie zu hören.

Bondage Fairies aus dem schwedischen Stockholm machen eine ganz andere Ansage – und sind bei all dem sicher keine subtile Band. Man kann ihre Präsenz schnell erfassen, man wird schnell von ihr erfasst.

Mit den halb putzigen, halb gruseligen Masken wirken sie wie extraterrestrische Irre. Irgendwo zwischen Rave, Extase und Freitag der 13.

Ihre elektrische Version von Punk zieht sofort auf die Tanzfläche – und wenn keine da ist, macht man halt was platt, um auf den Trümmern abgehen zu können.

So weit, so gut.

Allerdings haben Bondage Fairies verdammt viel mehr zu bieten als nur Teenage Kicks mit verzerrten Sounds und angezerrtem Look. Kein Zweifel, das hier ist die Instant-Party – aber das ist nicht ex&hopp.

Also Zeit, endlich mal all die anderen Qualitäten der Bondage Fairies in den Fokus zu rücken:

 

01 Bandmitgliederanzahl konnte mit dieser Platte verdoppelt werden! Die Zeiten der Schnellen Duo-Eingreiftruppe sind vorbei, es lebe die 4-Piece-Band mit Rockfaktor statt Drumcomputer. Songwriter Elvis Creep muss endlich nicht mehr Solo- und Rhythmusgitarre gleichzeitig spielen und dabei noch unter seinem Helm aufs Griffbrett schielen. Zudem steht bei den Konzerten jetzt ein echtes Schlagzeug unter Strom.

 

02 Fleiß! Ja, ja, wir sind hier nicht bei der FDP, schon klar. Aber man kann diese Leistung einfach nicht unerwähnt lassen. Das anfänglich noch belächelte Hobbyprojekt ackert sich bereits seit den ersten Gehversuchen 2006 auf richtigen Touren ab. Und nicht so Touren, die dein Opa machen könnte, weil Gastspielreisen Schießmichtot ihnen den Himmel auf Erden gebookt hätte. Nee, die Bondage Fairies haben halb Europa und noch skurillere Kontinente die letzten Jahre von unten umgepflügt. Jedes Mal wurde die Venues voller. Und jetzt, jetzt explodiert’s halt.

 

03 Audiolith! Das musste ja so kommen. Die Band erscheint bei Krawall-Tunes finest. Dancefloor und Punk. Das Label zum drohenden Weltuntergang – aus Hamburg.

 

04 Eine neue Platte ist wie ein neues Leben! Und diese hier heißt einfach „Bondage Fairies“. Kennt man ja von den Beatles. Die neuen Texte haben sich dabei die beißende Ironie erhalten und verhandeln unter anderem Themen wie New Age, Eiszapfen im Backstage, Swinger-Clubs mit Tanzflächen – oder erzählen von Liebe und anderen Arten der Selbstzerstörung.

 

05 Das Menschliche! Endlich kann ich es erzählen. Nach einem Konzert der Band „durfte“ ich Backstage, bzw. tat so, als stünde mir der Aufenthalt dort zu und setzte den Helm von Deus Deceptor auf (der war gerade austreten). Wie geil das Gefühl war! Roch leicht säuerlich, fühlte sich aber an, als würde man in Michael Knights Auto KITT sitzen, das Brautkleid von Lady Di tragen oder auf Knut dem Eisbär durchs Gehege reiten (also als er noch lebte und goldig war, versteht sich).

 

06 Das Alles! Die Ramones werden von den Borgs auf MDMA assimiliert. Daraus ergibt sich ein Act, eine Band, eine Lieblingsband. Kein Scheiß. Lieblingsband forever!

 

Der Support, Schafe & Wölfe, wurde von Brate / Der Tante Renate produziert. Hier gibt es was zu hören:

https://soundcloud.com/schafewoelfe/sets/album-erste-version/s-PfPGy

Am
22.10.2013