DeWolff



Die Niederlande sind vielseitig. Beliebt für diverse Arten von Tourismus, beliebt für – manchmal fragwürdige – kulinarische Spezialitäten   und in der jüngsten Vergangenheit für eine ganze Reihe an außergewöhnlichen Bands.

Eine dieser Bands, die in den   vergangen Jahren schon für ordentliche Furore gesorgt hat, ist DeWolff.

Sieht man ein Foto der Brüder Luka & Pablo van de Poel und  ihrem Freund Robin Piso, dann glaubt man kaum, dass die drei Jungs im Alter zwischen 20 und 24 Jahren bereitsfünf Alben eröffentlicht haben. Ist aber so. Mit ›Roux-Ga-Roux‹ ist 2016 nun Album Nummer sechs erschienen. Und das hat es in sich.

Inspiriert von Legenden  wie Deep Purple und Led Zeppelin, zwischen Leon Russel, den Black Keys und den Allman Brothers, bieten DeWolff feinsten  psychedelischen Blues- Rock, der aktuell seines Gleichen sucht. ›Roux-Ga-Roux‹ das ist Soul, das ist Schweiß, das ist Groove, das ist   erstklassige Handwerkskunst, die den oben genannten Vorbildern in nichts nachsteht.

Spätestens bei der vorabveröffentlichten Single  ›Sugar Moon“ – deren psychedelisches Video bereits bei der Visions Premiere feierte – untermauern DeWolff ihre Fähigkeit, dem immer wieder als angestaubt kritisierten Genre eine ordentliche Prise Coolness zu verleihen, zugleich ungemein lässig wie kraftvoll. Spürbar ist das enorme Maß an Spielfreude. Immer wieder überraschen kernige Breaks, überzeugen instrumentale Ausschweifungen. Angetrieben  werden die Songs vielfach von Robin Pisos virtuosem Orgelspiel, besonders zu hören auf ›Tired of Loving You‹.

Auch ob der lyrischen  Qualität könnte man meinen, das Trio hätte bereits ein gutes Stück mehr Lebenserfahrung auf der Uhr. Fragen wie ›What’s The Measure Of A Man‹ werden genauso behandelt wie die weibliche Schönheit (›Love Dimension‹). Mal mit einem ernsthafteren Hintergrund, mal  mythisch, immer mit einem humorvollen Augenzwinkern. Mythisch ist auch der Albumtitel: Roux-Ga-Roux (auch ›Rougarou“ oder ›loup garou‹) bedeutet ›Werwolf‹, kommt aus dem Französischen und ist vor allem in der Kultur der frankophonen Volksgruppe der Cajun in Louisiana angesiedelt.

Artverwandt mit dem Werwolf versprühen die drei niederländischen Wolfmänner eine elektrisierende Energie, vor  der es auch auf ihren Konzerten kein Entkommen gibt. Überzeugt werden darf sich im kommenden Jahr etwa auf dem Eurosonic und einer ausführlichen Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz im Frühjahr 2016.

DeWolff werden dich jagen – und sie werden dich kriegen!

Am
20.11.2018