Die Höchste Eisenbahn

Laut.de und Melodie & Rhythmus präsentieren: Schau In Den Lauf Hase Tour



Das Album „Schau in den Lauf Hase“ von Die Höchste Eisenbahn erscheint im November und somit ein ganzes Jahr später als alle noch bei der Veröffentlichung der „Unzufrieden“-EP im vergangenen Jahr dachten. Jetzt schleppen Francesco Wilking (Tele), Moritz Krämer, Felix Weigt (u. a. Kid Kopphausen, Spaceman Spiff) und Max Schröder (u. a. Max Schröder & Das Love, Der Hund Marie, Tomte) eine Platte an, die offensichtlich einen an der Waffel hat. Auf „Schau in den Lauf Hase“ feiern sich Saxophon und DX7, dazwischen massenhaft klingelnde (Chorus-)Gitarren, Discobeats und Casio-Flöten. Die Platte erinnert an „La Boum“ und an rot-grün-geleuchtete Nachtszenen mit jungen Pärchen auf Mopeds. Man vergisst fast, dass mit Krämer und Wilking zwei klassische Singer/Songwriter an gemeinsamen Songs kritzeln, wären da nicht noch die Texte, die episch Geschichten erzählen von Wahrhaftem und die niemals im Refrain auf hohlen Phrasen rumkauen.

Ob es nun bei „Aliens“ um einen verpennten Typen geht, der an einem Vormittag auf dem Weg zum Späti einer Horde Außerirdischer mittels Handy-Videos erklären muss, warum außer ihm plötzlich kein Mensch mehr auf der Erde aufzufinden ist oder ob bei „Egal wohin“ der ganze Brass gegen die kumpeligen Fressen aus der Lebensversicherungs-Werbung raus darf – die vielen Geschichten aus verschiedenen Federn verschmelzen am Ende zu einer bunten Collage. Krämers Welt, Wilkings Welt und die Wilking-Krämer-Welt klingen nach einem gemeinsamen Guss. Viel Liebes-Schmonzette. Viel Dagegen – auch gegen das Dagegen.

Als sich die beiden Berliner Musiker damals fanden, barg ihre Musik noch zerbrechlich-traumschöne Kohleofen-Romantik mit zwei Gitarren, Mundharmonika und befreundeten Gästen wie Judith Holofernes und Gisbert zu Knyphausen. In den Songs war Armut und darin Größe. Heute ist man beim poppig-beschwingten Eisenbahn-Style angekommen, was sicherlich auch enorm mit dem typisch-trockenen Beatgerüst von Max Schröder und den schier unerschöpflichen musikalischen Fähigkeiten von Multi-Instumentalist Felix Weigt zu tun hat.

Link:

www.diehoechsteeisenbahn.de
Am
13.02.2014