Jeden Tag Silvester sind schon ein Phänomen. Da trifft sich vor vier Jahren enorme Musikalität in Bad Oldesloe, weil man da auch zusammen zur Schule gegangen und dort zu Hause ist – man probt, schreibt, feiert, man zweifelt und lacht, spielt Gigs und macht sich auf den Weg nach Hamburg. Klingt sehr unspektakulär und ist es irgendwie auch. Dass in der Musikmetropole beste Kontakte geknüpft werden können, ist zunächst auch nicht weiter erstaunlich – viel bemerkenswerter sind da die starken Resonanzen auf die Band und ihre Musik – und zwar immer dann, wenn Jeden Tag Silvester die Möglichkeit hat, vor großem Publikum zu spielen (so geschehen bei Supportshows für Silbermond und Johannes Oerding), was die vier Freunde Bertram, Till, Nic & Tom wohl selbst am meisten überrascht.
Von der Musik machen Jeden Tag Silvester deutsche Popmusik und arbeiten zusammen mit dem Hamburger Produzenten Sven Bünger aktuell an ihrem Debütalbum – doch Vorsicht: Wer hier an den schnellen Mainstream auf der Überholspur denkt, hat weit gefehlt – die Songs beschreiben Geschichten aus dem Leben, Lieder von großen und kleinen Sehnsüchten und Träumen, vom Aufbruch zu neuen Horizonten – aber auch von Unzulänglichkeiten des Daseins, Traurigkeit und Wehmut – mal strahlen sie Kraft und Zuversicht aus, erzählen vom Suchen und Finden, vom Ankommen, um im nächsten Moment auch eine verletzliche, nachdenkliche Seite zu offenbaren – es geht um Formen des Glücks und natürlich auch um Liebe.