„Es gibt keinen Plan B für mich – nur die Musik“, sagt LEJO aus Hamburg.
Um seine ersten Demos aufzunehmen, hat der 24-jährige Sänger und Multiinstrumentalist deshalb ein halbes Jahr lang quasi nicht geschlafen. Ein guter Freund von ihm hatte sich
gerade ein Studio gebaut und Lejo erlaubt, immer nachts darin zu arbeiten. „Ich bin erst abgehauen, wenn morgens die Putzfrau kam“, sagt Lejo, „und so war ich zumindest nachts der König dieses Studios.“ Dort hat er alleine geschrieben, alles selbst eingespielt.
Sein erstes Instrument war als Kind das Schlagzeug, mit 12 kam Tenorsaxophon dazu, mit 14 Chöre, und er begriff, wie gerne er singt. Dann mit 16 der Lifechanger, die Gitarre, deren Seriennummer er sich inzwischen auf sein Bein tätowiert hat. Einflüsse wie John Mayer, Stevie Wonder, Marvin Gaye oder auch Frank Ocean inspirieren ihn bis heute. Finanziert hat er sich während der Demoaufnahmen als Kellner und am Bau – immer ein paar Wochen lang, um dann wieder aufnehmen zu können.
Auf das Resultat dieser Aufnahmen war er so stolz, dass Lejo, etwas gemacht hat, was sich nur die wenigsten trauen würden: „Ne Mail liest eh keiner“, sagte er sich. „Deshalb habe ich mir Flugtickets nach London und Stockholm geholt und Bahntickets für alle deutschen Städte. Ich hatte einen Rucksack voller USB-Sticks mit meinen Songs dabei und einen Brief mit Infos über mich. Dann bin ich zu den Labels rein und habe gesagt: Das müsst ihr euch anhören!“ Der Einsatz hat sich ausgezahlt. Inzwischen ist er bei Scoop, dem Management von Bosse unter Vertrag und hat mit Robert Stevenson, Produzent der Mighty Oaks, von Fil Bo Riva und von wegen Lisbeth, in Berlin einen Mitstreiter gefunden, der beim Musikmachen genauso die Zeit vergisst wie Lejo. Absolute Leidenschaft. Gleichzeitig tat er sich mit Pianist Jakob Jürgens zusammen, mit dem er nicht nur schreibt, sondern auch in einer Wohnung lebt und live mit ihm auf der Bühne steht.
Auch mit Zebo Adam, dem Produzenten von Bilderbuch, sind einige Songs entstanden. Als Lejo die Mail bekam, dass Zebo mit ihm arbeiten möchte, war er gerade mit seinem Bruder auf dem Jacobsweg. „Den Rest des Weges bin ich nur noch gerannt“, lacht Lejo, „weil ich so schnell wie möglich ins Studio wollte!“ Das Ergebnis all dieser Kollaborationen sind wunderbar gefühlvolle, aber eben auch groovige Songs, in denen Lejo schonungslos auf sich und seine Gegenüber blickt. Letzten Herbst durfte die Band, Künstler wie Antje Schomaker, Klan und Bosse auf ihrer Tour begleiten und schon erste Songs aus der kommenden EP vorstellen.
„Du schaust mich an und ich glaub’ kurz, dass ich einer von den Guten war“, singt er in „Cleopatra“. Und das ist er.