Lukas Droese – support: Treptow



Lukas Droese ist Singer/Songwriter aus Hamburg – mit Gitarre in der Hand, Loopstation unter dem Fuß und Band im Rücken. Die Wurzeln tief im amerikanischen und deutschen Pop, der Sound beeinflusst vom Soul – fernab der klassischen Liedermacher und doch in der Tradition ihrer größten Vertreter.

Droese singt selten von den Dingen, die die Welt im Gang halten oder eben nicht, sondern lieber von denen, die das Leben schreibt und beschreiben. Nur mit Liebesliedern, sagt Droese, tue er sich schwer, „da schifft man durch Klippen, die dort schon ewig stehen, und ringsherum liegen die Wracks am Meeresgrund.“ Nach einer EP streift er nun auch mit seinem Debütalbum „Alles wird“ durch bundesdeutsche Minenfelder. Das Genre hat seit Jahren Konjunktur, Droese selbst hat bereits den Support von Johannes Oerding gegeben, aber da gibt es ja auch noch all die anderen, ob Andreas Bourani, Bosse, Philipp Poisel oder Max Giesinger. „Ist mir klar“, sagt Droese, „im Positiven wie im Negativen. Ich finde es schön, dass solche Musik Gehör findet, dass auch immer mehr Leute gern deutsche Texte hören. Aber viele scheren natürlich Sänger mit Gitarre über einen Kamm und dann heißt es irgendwann, ach nee, nicht noch einer.“ Man müsse schon sehr ehrlich hingucken und sich fragen, ob da überhaupt noch irgendwo Platz ist.

Denn da ist noch reichlich Platz. Wenn etwa Lukas Droese in „Kein Weg zu weit“ ein paar Verse auf englisch einbaut und man sich plötzlich gewahr wird, dass die „Docks Of The Bay“ ja durchaus auch in Hamburg zu finden sind, dann wird er zum Unikat. Und eine so milde, aber niemals im Flachwasser treibende Ballade wie das Titelstück seines Albums muss man schon im Erbe der Liedermacher von einst suchen, die dann jedoch textlich einer anderen Epoche als der des Lukas Droese verhaftet sind.

2015 fasste er den Entschluss, ein Album zu machen. Wie es schließlich klingen sollte, bedurfte etlicher Diskussionen. „Meine Band und ich haben im Studio und Live mit verschiedenen Sounds experimentiert. Zu Anfang war ich noch hinterher, es etwas mehr nach HipHop klingen zu lassen, das hat aber nicht funktioniert.“ Wäre die Musik seiner ganz frühen Jahre gewesen, nicht die aus dem Hier und Jetzt. „So zu 100 Prozent der Poptyp bin und war ich halt nie.“ Obwohl „Alles wird“ ganz klar ein Popalbum sei. „Bloß eines mit einem organischen und erdigen Charakter. Also kein aufs Radio getrimmtes Synthiepop-Geballer.“ Er hoffe, „dass zwischen hören und wieder vergessen möglichst viel Zeit liegt.“

Photocredit: Inga Seevers

Am
24.05.2018