Mädness

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„Mäd Löve“, das jüngste Mädness-Album nach 15 Karrierejahren, dreht sich um Beziehungen – zu Menschen, zur Gesellschaft, zu Gewohnheiten. Es ist privat, intim und manchmal egozentrisch im besten Sinn. Trotzdem geht es nicht darum, sich um Verantwortung zu drücken. Mädness spielt mit Spannungen und Ambivalenz und trifft uns genau deshalb so unmittelbar, weil er mit seinen eigenen Widersprüchen Frieden schließt. Konsum und Enthaltsamkeit. Selbstund Nächstenliebe. Positionierung und Eskapismus.

Die Empathie und Gelassenheit, die „Mäd Löve“ ausmachen, finden ihre klangliche Entsprechung in einem warmen, weit offenen Sound, der mal klingt wie eine große Soul-Kapelle, mal wie ein winziges Kammerorchester, mal wie verschleppter, moderner Boom Bap. Detailverliebte Arrangements prägen ein kompaktes, homogenes Album, das auf der Bühne nicht minder souverän umgesetzt wird. Mädness-Konzerte leben von einer ganz unmittelbaren Energie, die man sonst nirgends fühlt – diese Energie ist „Mäd Löve“.

Fotocredit: Robert Winter
Am
16.11.2022