In den vergangenen Jahren spielten Okta Logue Konzerte mit Neil Young und Portugal The Man, waren auf dem einflussreichen South by Southwest-Festival in Texas zu Gast und gewannen für ihre Musikvideos Preise bei hochdekorierten Filmfestivals. Es ist also durchaus legitim zu sagen, dass es sich bei diesen vier jungen Herren um eine alles andere als normale Rock-Band handelt. Um eine Band, die es irgendwie schafft, wie ein Liebeskind der eingangs erwähnten Künstler zu klingen.
Auf bislang drei Alben evozieren Benno Herz, Robert Herz, Philip Meloi und Max Schneider eine holistische, ganz und gar originäre Soundwelt, die eher nach Amerikas Westküste klingt als nach der hessischen Provinz. Retro und durchaus auch ein wenig vintage, aber nie aus Mittel zum Zweck. Okta Louge sind keine hoffnungslosen Nostalgiker. Sie sind zeitgeistig, progressiv, kosmopolitisch und stets von souveräner Leichtigkeit: Mit hohem Wiedererkennungswert, Harmonien zum Niederknien, Seele und Geschick haben sich Okta Logue so ihre ganz eigene betörende Nische in der Indie-Welt geschaffen. Oder auch: Es hat gute Gründe, weshalb die Band eine englische, aber keine deutsche Wikipedia-Seite hat.
Nach Reisen um die Welt, nach Auftritten in Los Angeles oder beim Hippie-Treffen auf Burg Herzberg haben die Hessen im Mai ihr lang erwartetes, viertes Album „Runway Markings“ veröffentlicht. Die souligfederleichte, charmant nostalgische Single „Chocolate & Soda“ zeigt da vor allem eines: 2019 wird deutsche Indie-Geschichte geschrieben werden.
Photocredit: Sven Sindt