Es gibt in diesem Land einen jungen Mann, der wirklich daran glaubt, dass es immer noch Sinn macht sich die Gitarre umzuhängen und das alte Klavier seiner Eltern mit seinen sehnigen Fingern zu zerschmettern, um Songs in die Welt zu schreiben und zu singen. Dieser Mann heißt Patrick Richardt, sieht aus wie eine Mischung aus River Phoenix & einem isländischen Fischerkutter-Matrosen, und wir glauben mit ihm.
Wir glauben, dass wir einen Mann brauchen, der gleichermaßen Knyphausen & Ton Steine Scherben & Bob Dylan & Bright Eyes in- und auswendig kennt, und sich die Finger blutig spielt, um dem Ganzen eine weitere Nuance zu geben. Patrick Richardt ist so unschuldig wie bestimmt auf der Suche nach dem Hit mit Soul. & mit seiner ersten Platte „So, wie nach Kriegen“ ist er da sehr häufig sehr nah dran.
Wir trafen ihn die ersten Male auf Tour, bei der er für uns die Abende eröffnete und er sagte in seinem wundervollen Ruhrpott-Akzent: “Hab schon ein paar Demos aufgenommen & würde gerne nochmal ins Studio und daraus eine Platte machen bei euch.“ Nach einem Konzert hörten wir uns seine Songs an und Tobias Kuhn und ich waren einer Meinung: “Das bleibt alles genau so wie es ist!“
Dieser rohe Charme, diese unschuldige Größe, diese glaubende Melancholie kann man nur erschaffen, wenn man Songs aufnimmt, nur damit sie das Gehirn verlassen. So etwas kann man nicht im Studio reproduzieren. Oder, wie wir uns damals ausgedrückt haben: “Für 1.000 Geigen im Himmel haben wir auch noch später Zeit!“
Lieder wie ‚Lichterloh‘, ‚Gleichstrom‘ oder die erste Single ‚Adé Adé‘ haben unseren Kopf und unser Herz seitdem nie wieder verlassen.
Auf Tour schlich ich mich einmal ins Publikum, um mir Patrick Richardt mit seiner Band „im Sound“ an zu sehen und zu hören, dabei belauschte folgendes Gespräch: “Sowas habe ich schon vor 30 Jahren gehört, aber das hier ist echt geil! Holst du nochmal zwei Bier? Was du trinkst, weiß ich nicht.“
& jetzt alle! & zwar laut: “WIR SEGELN WIR SEGELN WIR SEGELN“ aus ‚Wir segeln‘