Raven sind im aktuellen Musikbusiness eine absolute Rarität, echte Originale. Würde man diese Jungs mit einem Rasiermesser in Teile schneiden, es würde wahrer Heavy Metal aus ihnen heraus bluten – eine intensivere Live-Band kann man auf diesem Planeten kaum finden.
Aus Newcastle Upon Tyne im Nordosten Englands stammend spielten sich die Brüder Gallager ab 1974 die Finger in Kneipen und Clubs blutig, bis sie 1980 mit Rob Hunter den perfekten Schlagzeuger für ihr weiteres Vorhaben fanden. Dieses Trio veröffentlichte drei der einflussreichsten Metal-Alben der New Wave Of British Heavy Metal-Ära und inspirierte damit nachhaltig jede Band dieser Epoche und darüber hinaus. Konkret: Ohne Raven gäbe es heute weder Thrash noch Speed Metal … immerhin besorgte die Band unter anderem Metallica und Anthrax ihre ersten Tourneen.
Nach einem turbulenten Umzug in die USA, Verträgen mit einer Major Company und der daraus resultierenden vertraglich fixierten Knechtschaft verließ Rob Hunter die Gruppe 1987 und wurde durch den außergewöhnlichen Schlagzeuger Joe Hasselvander ersetzt, der sich einen exzellenten Ruf in der Doom-Kultformation Pentagram, bei Savoy Brown und durch eigene Soloprojekte gemacht hatte und eine neue künstlerische Dimension in die Band brachte.
Nach den schwierigen Erfahrungen mit einer Major Company setzten Raven anschließend verstärkt auf ihre furiosen Bühnenqualitäten, tourten rund um den Globus und veröffentlichten weitere Scheiben. Im Jahre 2001 erlitt Gitarrist Mark Gallagher einen folgenschweren Unfall, kämpfte sich aber zurück ins Scheinwerferlicht und machte die Band dadurch mental und musikalisch noch stärker als je zuvor. Dieser neue Geist und der unbedingte Kampfeswille dokumentierten sich auch im Titel der 2010er Scheibe „Walk Through Fire“ und in der Karriere-zusammenfassenden DVD „Rock Until You Drop“.
In schwierigen Zeiten wie den heutigen, in denen Bands nicht mehr Gangs, sondern nur noch Zweckgemeinschaften sind, in denen Alben und Live-Shows mit Click-Tracks überfrachtet und von Pro-Tools um ihre Lebendigkeit gebracht werden und in denen sich die Besetzungen von Gruppen alle paar Monate durch angeheuerte Aushilfskräfte ändern, die kommen und gehen, existieren Raven noch immer nahezu in Originalbesetzung. Es sind immer noch die drei gleichen Typen, ein Line-Up, das seit drei Dekaden unverändert stabil ist. Raven sind eine echte Band und kein Fake – und darauf sind sie zu Recht stolz.
Die „drei Musketiers” blicken auf ein aufregendes Jahr 2014 zurück: Raven eröffneten für Metallica (mit denen die Band 1983 ihre allererste Tournee bestritt) in Sao Paulo vor 70.000 Fans und absolvierten eine 43-tägige Headlining-Tour durch die USA, um – nicht zu vergessen – gleichzeitig ihr bis dato stärkstes Album „ExtermiNation“ fertigzustellen. Die Scheibe wird weltweit über Steamhammer/SPV veröffentlicht.
Das Album verbindet jene Mischung aus Melodien, Chaos, Musikalität und Irrsinn, für die Raven bekannt sind, mit Songs, die schlicht und ergreifend die besten sind, die diese Band seit Jahrzehnten geschrieben hat. Raven präsentieren erneut jene „heilige Dreiheit“ ihrer früheren Veröffentlichungen und haben ein weiteres Mal mit dem legendären Toningenieur Kevin 131 gearbeitet, der sie bereits auf „Walk Through Fire“ betreut hat. Die Band hat ihre Qualitäten abermals auf ein noch höheres Niveau gehievt, und das im immerhin 41. Jahr ihres Bestehens. Dennoch klingt die neue Scheibe dermaßen vital, als ob Raven gerade erst gestartet sind.
Als special guest ist die hannoversche Power Metal Band „Magistarium“ mit dabei, die den Abend eröffnen werden. Magistarium ist eine Progressiv / Powermetal Band mit einem internationalen Line-Up (Ukraine, Russland, Deutschland). Nach dem erfolgreichen Debütalbum „Faith in Salvation“, das von Herman Frank (ex-Accept, Victory, Panzer) produziert wurde, kehrt die Band mit ihrem zweiten Album „5’55“ till the end of days“ zurück.