Rob Lynch

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Grand Hotel van Cleef präsentiert seinen neuesten Coup: den bezaubernden Rob Lynch aus Englands Hauptstadt. Eindringliche Stimme, klare Worte und herrliche Sing-a-Longs. Jungs-Musik mit Texten, die Mädchen schmelzen lassen. Denn für jedes Minus im Leben hat Rob Lynch zwei Plusse parat, die er uns mit breitem Grinsen entgegenschleudert. Das ist so gut, das reißt einen sofort mit.

London, vor einem Jahr: der Lynch-Mob tobt vor der Bühne, gröhlt die verheißungsvollen Songs von Rob Lynch mit, und als das Konzert in einer Menschenpyramide vor der Bühne gipfelt, ist alles klar: „Das ist unser Mann, den müssen wir haben. Wenn es ein Debüt-Album geben wird, dann erscheint es beim GHvC.“

Said and done. Hier kommt „All These Nights In Bars Will Somehow Save My Soul“. Selten war Überlebensstrategie einfacher formuliert und ausgekochter intoniert als diese. Unsere Herzen stehen in Flammen, trunken von der Musik, getragen von den Chören.

Neulich klebte Rob Lynch das unscharfe Foto eines bekritzelten Rohlings in Zellophan auf seine Facebook-Seite. „Mixed Album V.1“ stand drauf. Hübsch hässlich sah das aus, aber mit nur zwei dazu getippten Worten wurde eine monumentale Skulptur daraus: „My life“ schreibt der Künstler dazu. Spätestens in diesem Moment explodierte die ganze Pracht eines Blütenmeeres. Genau hier manifestierte sich die Faszination, die jedem Debüt innewohnt, dass ein Songwriter auf den Markt wirft. Alles, was den Sänger bis hierhin bewegt hat, ist in zwölf Songs gepackt. Alles, was ihn geprägt hat, fließt gekonnt in packende Texte. Alle Höhen und Tiefen wollen herausgeschrien und geteilt werden. Aber bitte “festively“.

„Sing your hearts out loud, tonight we forget our problems and in the morning we can work them out!“, das ist Robs selbstlose Einladung, Arm-in-Arm mitzugröhlen, durchzuhalten, weiterzumachen. Darin steckt die gleiche Fürsorglichkeit, die Oma früher meinte, wenn sie sagte „Komm mich’ bloß nich’ mit gebrochenen Knöks nach Hause!“, und trotzdem haben wir Unsinn gemacht. Aber wir wussten, dass jemand an uns denkt. „You’re not coming home with broken bones!“ musste sich Rob Lynch anhören, als er nach Philadelphia in den USA wollte, um seine Platte aufzunehmen und von Hurricane Sandy daran gehindert wurde. 
Anstatt Dummheiten zu machen entstand so im Flughafenhotel die erste Single des Albums. Basierend auf der simplen Erkenntnis, dass jede miese Situation auch etwas Positives bereithält. Und dass da draußen immer jemand ist, der an dich denkt. So wie Rob Lynch, der wiederholt in seinen Texten an seinen Vater denkt, der vor fünf Jahren schwer erkrankte und schließlich starb.  Reminiszenzen, die Erinnerungen wachhalten und dabei helfen, zu verarbeiten. Klar zu kommen.
Hilmar Bender für Rob Lynch, Oktober 2013

Am
14.03.2014