zwei autos rumpeln über eine holprige straße durch den morgennebel, halten nach
einiger zeit vor einem haus im niemandsland. vier schatten, die sich mühsam mit starkem
kaffee wach gerüttelt haben, beeilen sich, einige schwere kisten und koffer in das gebäude zu
schaffen, aus denen sie in kürze, befeuert von strom und leidenschaft, die klänge erzeugen
werden, die hier zu hören sind….
die vorgeschichte:
2011 veröffentlichen the senior allstars das album „in dub“. die idee dahinter: material, das auf
den bisherigen platten der band erschienen ist, in klassischer art und weise von stars der
dubszene mixen zu lassen. das ergebnis war viel beachtet und ist auf cd und doppel-vinyl
nachzuhören.
es stellte sich die frage: wie präsentieren wir den neuen sound live?
gegen einen vom zentralen mischpult gesteuerte dub spricht, dass die musiker vornehmlich zu
material-lieferanten geworden wären. the senior allstars entschieden sich stattdessen für eine
form des „kollektiven und improvisierten dub“, bei dem jeder musiker – ausgestattet mit mischer
oder effekten – selbst den dub steuert.
dass dies nur mit viel erfahrung, stilsicherheit und „offenen ohren“ funktioniert, versteht sich.
the senior allstars entwickelten auf dem gewählten weg stilsicher ihren sound.
what next ?
beim neuen album ging es darum, den kreativen ansatz der liveperformance auf cd bzw. lp zu
bannen.
unter qualitativ hochwertigen aufnahmebedingungen spielte die band die neuen
kompositionen im studio ein und verlieh ihnen mit liveatmosphäre und spontaner interaktion
den lebendigen charakter – ohne overdubs, nachträglich hinzugefügte instrumente und
umfangreiche nachbearbeitung.
die band präsentiert auf „what next ?“ wieder eigenes material: zwölf neue stücke aus der feder
von markus dassmann und ein klassiker von emanuel „rico“ rodriguez.
aber keine angst. was sich vielleicht wissenschaftlich oder theoretisierend anhört, ist
letztendlich das resultat aus freude und passion, aus spass und begeisterung für diese spielart
von musik, die ihre ursprünge in den kleinen studios auf jamaika hat.
ist „what next ?“ dub im puristischen sinne? vielleicht ja.
„für uns ist es evolution. das fortführen eines stils auf basis der tradition“,
oder aber, frei nach einem großen deutschen denker: „wir machen unser ding!“